Aktuell besteht unsere Eselherde aus acht Tieren (sechs Eselstuten und zwei Wallache).
Unsere beiden ältesten Tiere sind 2000 geboren, sie kommen aus Rumänien und sind über mehrere Stationen zu uns gekommen. Sie waren schon sehr gut an Menschen gewöhnt. Vier Tiere haben wir bei einem Schäfer in der Nähe von Homburg gekauft, sie sind 2017 und 2020 geboren. Zwei weitere Tiere sind 2019 geboren und wir haben sie über einen Händler an der Weinstraße bezogen.
Die Tiere gehören keiner speziellen Rasse an. Sie wurden von uns nach Größe und Sympathie ausgesucht.
Zur Zeit kümmern sich 7 Personen um die Esel. Eine Person ist fest angestellt, die anderen arbeiten ehrenamtlich und zu unterschiedlichen Zeiten. Wer Interesse hat zu helfen kann sich gerne melden. Mindestens zweimal täglich wird geschaut ob bei den Tieren und dem jeweiligen Gehege alles OK ist.
Susanne Bentz und Bernd Schmidt haben in einer Schulung einen Sachkundenachweis zur Eselhaltung erworben. Die Tiere sind gechipt, geimpft und haben regelmäßige Termine bei Tierarzt und Hufschmied. Alle haben einen Equidenpass.
Unsere Esel suchen sich sehr individuell ihr Futter aus. Zuerst wird daran gerochen, und dann entschieden, ob es zum Fressen geeignet ist. Auch werden zu den unterschiedlichen Jahreszeiten spezielle Pflanzen bevorzugt.
Auch wenn die sechs sehr neugierig und zutraulich sind, bitten wir Sie die Tiere nicht zu füttern. Falsches Futter kann schnell zu gesundheitlichen Komplikationen oder sogar dem Tod führen. Nicht zuletzt sollen sie ihre Aufgabe, die Büsche klein zu halten, erledigen.
Esel stammen ursprünglich aus unwegsamen trockenen Gebieten und Steinwüsten und sind eine der ältesten Haustierrassen. Sie haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und entwickeln enge Bindungen innerhalb der Herde. Mit ihren schmalen Hufen sind sie gut an unebenes Gelände angepasst und sie sind sehr trittsicher.
Das Eselfell ist auf trockene Witterung ausgelegt. Sie können gut mit warmen Temperaturen umgehen und sind im Winter durch ihr Winterfell gegen Kälte geschützt. Sobald es allerdings naß wird, brauchen die Tiere Schutz, da das Fell keinen Schutz gegen Wasser bietet, wie z.B. bei Pferden oder Ziegen.
Wie Pferde auch sind Esel Fluchttiere und in der Wildnis von Raubtieren bedroht. Allerdings ist ihre Fluchtreaktion kein „kopfloses“ wegrennen, da sie in schwierigem Gelände stolpern und stürzen könnten. Oft erstarren sie stattdessen und bleiben eine Zeit lang unbeweglich stehen, so kann ein Raubier sie nicht mehr so leicht als Beute identifizieren.
Ihre Verdauung und ihr Stoffwechsel ist an karge Nahrung angepasst. Sie brauchen mageres Futter mit viel Faseranteil, z. B. Holz und Rinde und Sträucher. Dornen machen ihnen nichts aus, weshalb auch Brombeerranken und dornige Sträucher auf ihrem Speiseplan stehen. Ein besonderer Leckerbissen sind Disteln, die manchmal auch als „Eselschokolade“ bezeichnet werden.
Bekommen Esel viel energiereiches Futter (z.B. Weidegras, Äpfel, Getreide) werden sie krank. Bei artgerechter Haltung können sie um die 40 Jahre alt werden.
Mehr Informationen findet man z.B. bei:
Marisa Hafner, Judith Schmidt: "Esel halten"
Elisabeth Svendsen: "Elisabeth Svendsens Eselbuch"