Tag der Artenvielfalt 2022

Heiß war es dieses Jahr, Mitte Juni, bei unserer Veranstaltung zum GEO-Tag der Artenvielfalt.

Da die ursprünglich vorgesehene Wiese in Grünstadt auf Grund einer frischen Mahd kaum noch Arten zu bieten hatte, haben wir kurzentschlossen den Eingang des Langentals zwischen Altleiningen und Höningen erkundet.

"Ein Kleiner Eisvogel gegen die Hitze"

Trotz hochsommerlicher 35°C trafen sich am Sonntagnachmittag, dem 19. Juni 2022, sechs hitzetolerante Naturbegeisterte im Höninger Tal am Wanderparkplatz Langenthal. Ausgerüstet mit Fernglas, Kamera und Smartphone mit Bestimmungs-Apps erkundeten sie, was dort so alles an Tieren und Pflanzen zu finden ist.

Anlass für die kleine Exkursion in die Natur war der GEO-Tag der Artenvielfalt. Er findet deutschlandweit jedes Jahr am zweiten Juni-Wochenende statt. Wer aus der Bevölkerung daran teilnimmt – der Aktionstag wendet sich dabei vor allem auch an Familien mit Kindern –, kann in Begleitung von Fachleuten mit eigenen Augen feststellen, dass die Natur auch vor der eigenen Haustür vielfältig ist und es dort viel zu entdecken gibt.

Für Familien mit Kindern war es diesmal draußen wohl doch zu heiß, denn es kamen keine. Trotz der Hitze war die Stimmung bei der kleinen NABU-Gruppe aber gut. Intensiv wurden Pflanzen und Insekten bestimmt, auch wenn sich gelegentlich eine Bremse unangenehm am Rücken bemerkbar machte. „Schreib Bremse auf, die kommt hier auch vor“, rief jemand. Gegen Ende der Aktion gab es noch ein besonderes Highlight: An einem Grashalm saß eine Listspinne mit Kokon. „Das könnte ein Brautgeschenk sein“, meinte Rüdiger. Im Juni, wenn sich die Spinne fortpflanzt, fängt der Spinnenmann ein kleines Insekt und rollt es in einen Kokon aus Spinnfäden ein. Mit diesem „Brautgeschenk“ nähert er sich dem Weibchen. Nimmt dieses den Kokon an und ist mit ihm beschäftigt, paart sich der Spinnenmann schnell mit ihr. Mit „List“ zu einer Partnerin – daher stammt der Name der Spinne.

Wir wollten uns gerade voneinander verabschieden, da entdeckte jemand einen Kleinen Eisvogel (ein Schmetterling aus der Familie der Edelfalter), der an einer Brombeerblüte Nektar saugte. Die Hitze war sofort vergessen und alle standen vor der Brombeerhecke. Jeder hielt Ausschau danach, wohin der Kleine Eisvogel gerade geflogen ist, und wir entdeckten dabei weitere Schmetterlinge und Käfer. So wurde der GEO-Tag der Artenvielfalt trotz der großen Hitze und nur wenigen Teilnehmern ein Erfolg.

Text: Jörg Titz