Auf dieser Seite erhalten Sie einen Überblick über geplante und vergangene Veranstaltungen des NABU Eisenberg/Leiningerland im Jahr 2024. Die einzelnen Artikel erscheinen nacheinander, im zeitlichen Ablauf der Veranstaltungstermine.
Am 13. Juli waren wir bei "Grünstadt VEREINt" dabei. Kinder und Erwachsene hatten viel Spaß bei unserem Getreidequiz und den Fühlkästen. Wir konnten an unserem NABU Stand in der Grünstadter Fußgängerzone in vielen guten Gesprächen über unsere Naturschutzarbeit und das Naturjuwel Grünstadter Berg aufklären.
Mit 13 Personen hat es diesmal bei schönem Wetter geklappt, dass wir unsere Exkursion zur NABU Greifvogelauffangstation Hassloch unternehmen konnten. Leider mussten wir den letzten Termin wegen Unwetter absagen. Wir wurden von dem Stationsleiter Maik Heublein empfangen, der uns die nächsten 2 ½ Stunden durch die Station führte und von seiner vielseitigen Arbeit und Erfahrungen berichtete. Er ist nicht nur Tierpfleger, sondern Hausmeister, Putzmann, Öffentlichkeitsbeauftragter und vieles mehr.
Zurzeit ist Hochsaison und vor allem junge Eulen und Greifvögel sind zu betreuen. Die kleinsten, die schon ab einem Alter von 3 Tagen bei ihm abgegeben werden, nimmt er mit nach Hause, da sie regelmäßig gefüttert werden müssen. Dabei wird er von ein paar Mädchen und seiner Freundin tatkräftig unterstützt. Sobald die Vögel selbstständig fressen können, kommen sie zusammen mit einem "Ammenvogel" in eine Voliere. Dieser zeigt das Fressen und füttert sogar manchmal noch die Jungtiere.
In den ersten Volieren saßen dicht beieinander fast zwanzig Waldkauze und Waldohreulen zusammen. Auch eine Voliere mit vielen bettelnden Turmfalken, die auf ihr Futter, meist Eintagsküken, warteten, gab es. Für die Station war das Verbot der Tötung von männlichen Eintagsküken ein großer finanzieller Schlag. Inzwischen kosten die Küken das Doppelte und sie werden nach Polen gebracht und dort getötet, um danach wieder als Futter nach Deutschland gebracht zu werden. Wegen der nötigen Abwechslung der Kost werden auch Mäuse und Ratten verfüttert, die sind aber noch viel kostspieliger. Deshalb versucht Maik auch an anderes kostenloses Futter zu kommen. Kontakt zu Schäfern und Taubenzüchtern sind da wertvoll, von denen er auch mal ein totes Lamm oder Tauben bekommt.
Im letzten Jahr hatte er 310 Greifvögel und Eulen bekommen, von denen er auch 179 wieder auswildern konnte. Bevor sie ausgewildert werden, kommen sie in eine von den zwei Freiflugvolieren. Dort bekommen sie auch Lebendfutter, damit sie das Jagen auch noch üben können. Leider kommen auch viele verletzte Tiere, die vom Auto oder Windrad erwischt wurden, auch Glasflächen und andere menschlichen Gefahren sind für unsere Vogelwelt oft tödlich. Tiere mit Hirntrauma und kleineren Verletzungen werden in der Station wieder aufgepäppelt und wenn möglich in der gefundenen Region wieder freigelassen. Bei Flügel- und Beinbrüchen ist oft nichts mehr zu machen und sie müssen vom Tierarzt eingeschläfert werden. Aber einige einfache Brüche sind so behandelbar, dass der Vogel wieder fliegen kann.
Maik arbeitet dann mit der Tierärztin Frau Schneegans aus Bad Dürkheim zusammen, die schon viele Tiere für die Station operiert hat. Einige Besonderheiten wie den kleinsten europäischen Falken, den Merlin und eine Sumpfohreule konnten wir uns auch anschauen.
Um so eine Station betreiben zu können, ist auch ein großer Genehmigungsaufwand nötig. Zum Glück hat Maik ein gutes Verhältnis zur Kreisverwaltung, da er für sie auch ab und zu als Gutachter bei der Haltung von Greifvögeln tätig ist. Dabei hat er auch einen amerikanischen Wüstenbussard aus Beschlagnahmung bekommen, den wir auch erleben konnten.
Viele Geschichten aus seiner Erfahrung als Stationsleiter konnte er uns erzählen. Zwischendurch ging auch immer wieder das Telefon. So hatte er an dem vorherigen Tag 38 Anrufe, die nicht nur zu Greifvögeln, sondern zu allen möglichen anderen Tieren, kamen. Obwohl er nur einen Halbtagsjob hat, ist er mit vollem Engagement dabei und hat Arbeitstage bis zu 14 Stunden. Bei der vielen Arbeit ist es ihm nicht möglich Tiere abzuholen, dies stößt leider immer wieder auf Unverständnis. Nach der sehr interessanten und informativen Führung gingen wir noch mit Maik zusammen in das Restaurant des benachbarten Tierparks. Aber auch da kam Maik kaum zum Essen, da ihm noch ein junger Turmfalke zwischendurch gebracht wurde. Ein sehr gelungener Ausflug und ein Projekt, was unsere NABU-Gruppe sicher immer wieder auch finanziell unterstützen wird.
Telefon der Station.: 0171-2858257
Mitte Juni hatten wir die Möglichkeit das Erdbeerland Ernst & Funck in Eisenberg zu besuchen. Die Geschäftsführer des Betriebs, Alexander Seiler und Rebecca Funck, informierten wie ein ökologischer aber auch ökonomischer Beerenanbau möglich ist. Juliane Braun von der Firma Koppert Deutschland GmbH stand zusätzlich mit Infos für einen nachhaltigen, umweltverträglichen Pflanzenschutz zur Verfügung.
Beim Erdbeerland Ernst & Funck wird seit einigen Jahren auf den Anbau in Folientunneln gesetzt. Dies ermöglicht den Pflanzen ein geschützteres und besser kalkulierbares Wachstum. Im Freiland hingegen ist mit deutlich höheren Ausfällen zu rechnen als in einem Folientunnel. Der Wasserverbrauch im Folientunnel kann auf Grund der Bedingungen und eines ausgeklügelten Bewässerungssystems auf ein Minimum, etwa auf ein Drittel, reduziert werden. Das für die Bewässerung trotzdem benötigte, aber überschüssige Wasser wird wieder aufgefangen und für die Bewässerung rückgeführt.
Aktuell wachsen die Erdbeerpflanzen in einem Substrat auf Kokosfaserbasis. Das Erdbeerland arbeitet jedoch an der Herstellung alternativer, auch eigener, vor Ort produzierter Substrate. Die Folientunnel müssen etwa alle zehn Jahre erneuert werden, wobei das Plastikmaterial dann recycelt wird. Der Vorteil der Folientunnel ist auch, dass es keine abgeschlossenen Systeme sind. Sie sind zu den Seiten und nach unten offen. Insekten können rein und raus fliegen. Zur Bestäubung werden, ergänzend zu natürlichen Bestäubern, Hummeln eingesetzt, die das Erdbeerland über die Firma Koppert bezieht. Auf Rückfrage wird uns gesagt, dass es heimische Arten seien, und eine Faunenverfälschung durch entflogene Hummeln ausgeschlossen ist.
Pestizide können wegen des optimierten Anbaus ebenfalls viel spärlicher eingesetzt werden. Und wenn sich doch einmal Schädlinge einfinden, kann diesen in den allermeisten Fällen ohne Einsatz von Pestiziden begegnet werden. Denn mit dem Einsatz spezialisierter natürlicher Gegenspieler können viele Schädlinge wirkungsvoll bekämpft werden, so dass nur sehr selten noch chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen.
Dies alles ist im Freiland wegen des offenen Anbaus so nicht möglich. Der Wasserverbrauch ist sehr viel höher, der Einsatz von Pestiziden intensiver und der Flächenverbrauch erheblich größer.
Das Erdbeerland hat keine Bio-Zertifizierung, da laut Gesetz die Erdbeeren dafür im Boden wachsen müssten. Dies hätte zur Folge, dass dann doch wieder ein stärkerer mit Schädlingsbekämpfungsmitteln gearbeitet werden müsste. Den Geschäftsführern ist es aber wichtig ökologisch zu wirtschaften und sie verzichten daher auf die Bio-Zertifizierung.
Viele verschiedene Stellschrauben zur Steigerung der Ökobilanz wurden bereits gedreht, aber der Weg für das Erdbeerland ist noch nicht zu Ende. In den kommenden Jahren soll noch weiter versucht werden, die ökologische Produktion von Erdbeeren und anderem Obst zu verbessern.
Letztlich durften sich alle der gut zwanzig Teilnehmer vom guten Geschmack der Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren überzeugen. Wir danken dem Erdbeerland für die vielen Informationen und den offenen, ehrlichen Austausch.
Folgender Artikel zum Sensenkurs ist in der Ausgabe vom 17.06.2024 in der Zeitung RHEINPFALZ erschienen:
Wie man mit der Sense im Garten richtig umgeht
Am 10. April 2024 um 19:00 Uhr im Weinstraßencenter in Grünstadt, Turnstraße 7.
Jedes Jahr werden von verschiedenen Vereinen oder Stiftungen Jahreslebewesen gewählt, um diese näher vorzustellen und das Interesse für die oft bedrohten Lebewesen zu wecken.
So hat der NABU seit einigen Jahren eine öffentliche Wahl zu dem Jahresvogel. Für 2024 ist der Kiebitz gewählt worden. Sein Bestand hat katastrophal abgenommen, 90 Prozent der Brutpaare gingen verloren.
Auch der Schopftintling, die Grasnelke und der Igel sind zu Jahreslebewesen 2024 gewählt worden. Wir möchten ihnen diese vier unterschiedlichen Lebewesen vorstellen.
Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen. Eintritt ist frei, aber der NABU freut sich über eine Spende.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/natur-des-jahres/2024.html
03.03.3024
In den vergangenen zwei Wochen haben unsere Mitglieder wieder Post von uns erhalten. Neben der Einladung zur Mitgliederversammlung am 13.03.2024 waren auch der Jahresbericht 2023 und unsere Veranstaltungsübersicht für 2024 dabei.
14.01.2024
In 2024 warten wieder viele interessante Vorträge, Wanderungen und Naturerlebnisse auf Euch. Unser Schwerpunktthema in diesem Jahr ist der Grünstadter Berg. Wir freuen uns auf Euch und wünschen Euch viel Spaß. Sollte sich etwas an den Terminen ändern erfahrt Ihr es hier auf unserer homepage.